Wir gewinnen Bronze

Heute war der letzte WM-Tag in der Humo-Arena. Und es sollte ein sehr erfolgreicher Tag werden. Als ich die Auslosung sah, da hatte ich Angst, dass ich wieder zeitig Dienstschluss habe. Aber unsere Athleten wuchsen über sich hinaus. Wären sie in den Einzel-Wettkämpfen so gut drauf gewesen, dann hätte es bestimmt mit der einen oder anderen Medaille noch mehr geklappt. Auf jeden Fall putzten sie Mannschaften aus der Mongolei mit 4:2 und der Ukraine mit 4:0 weg, bevor sie im Halbfinale gegen Japan standen. Da bekamen auch Sportler einen Einsatz, die bis dahin noch nicht kämpfen durften. Einige Athleten sollten offensichtlich geschont werden fürs Kleine Finale. Jedenfalls gewann Japan mit 4:0 und wir standen im Kampf um Bronze gegen China. Auch da ging es sehr eindeutig aus, wir gewannen 4:1 und hatten damit diese wunderschöne große Bronzemedaille. Viele waren damit wieder etwas versöhnt mit dem Einzel-Ergebnis.

Für mich war heute Umzug angesagt. Heute morgen checkte ich im Milan-Hotel aus und holte am Nachmittag meinen Koffer. Dabei hatte ich einen sehr netten Fahrer aus dem Shuttle-Kontingent und der fuhr mich dann gleich auch noch zu meinem neuen Hotel. Dort verlud man mich gleich wieder und ich bin nun dreihundert Meter weiter in einem anderen Hotel. Es ist aber alles egal. Das Zimmer ist ok und ich habe ein ordentliches Bett, WLAN und bezahle nicht so viel. Ich musste mich beeilen, bis zum Beginn der Bronzekämpfe blieben mir nur noch 30 Minuten. Und die brauchte ich bis zur Humo-Arena zum Laufen. Es sind etwa 2,5 km und ich lief straff los. Mein Chauffeur musste jedoch zum Wenden einen großen Bogen fahren und bot mir an, ein Stück mitzufahren. Das half mir und ich war sehr pünktlich in der Halle.

Auf dem Weg gab es wieder schöne Bilder.

Regierungsgebäude inmitten eines schönesn Parks
Humo-Arena

Es war heute gegen 8, eh wir aus der Halle kamen. Unser Ziel war heute Magic City Park. Er ist von der Halle nur 10 min Laufen entfernt, ich fahre ja jeden Tag dort vorbei.

Es ist so eine Art Disney-Park und kostet auch Eintritt. Aber es gibt dort einen riesigen Bereich mit Plaza und See und Märchenschloss, den man ohne Eintritt besuchen kann.

Wir wollten etwas essen und setzten uns gleich am See in ein Restaurant im Außenbereich, damit wir gut sehen konnten. Um 9 begannen dort die tanzenden Fontänen. Es war wunderschön mit den Farben, der Musik und der passenden Choreografie der Fontänen.

Wir schauten uns dies gleich zwei Mal an und gingen erst nach 10 nach Hause.

Vor dem Park lauern am Ausgang zig Taxifahrer, aber wenn man nach dem Preis fragt merkt man, dass es Halunken sind. Für den Weg, der sonst 6.000 Som gekostet hat, wollten die 30 und für meinen Weg 50. Die Nullen lassen ja hier alle weg. Der Weg ist aber deutlich kürzer als meine bisherige Strecke zum Milan-Hotel. Sie merkten schnell, dass mit uns nicht gut Kirschen essen ist und zogen sich zurück. Dann laufen wir eben die paar Kilometer.

An der Humo-Halle mussten wir in verschiedene Richtungen gehen. Die nächsten reichlich zwei Kilometer ging ich nun alleine. Aber Marko Spittka hatte bereits am ersten Abend gesagt, dass man auch als Frau abends sicher alleine durch die Gegend gehen kann. Es war eh sehr leer und ich verspürte bei meinem forschen Schritt auch keine Angst.

Schon von weitem leuchtete das Hilton-Hotel in zig verschiedenen Varianten. Ich hab da richtig Zeit vertrödelt, um Fotos zu machen und zu filmen.

Auf den letzten Metern war ich mir nicht mehr sicher, wo ich links abbiegen muss. Ich ging kurzerhand in ein kleines Restaurant und fragte einfach. Der junge Mann rief in meinem Hotel an und kündigte mich schon mal an und dann begleitete er mich einfach noch. Das ist hier so diese Hilfsbereitschaft, die aufrichtig ist und sehr auffällt.

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