Es sollte heute zwar keine Hopp on hopp off-Tour werden, aber eine City-Tour brachte uns dennoch an Orte, die bisher noch nicht in meinem Sightseeing drin waren.
Morgens um acht bin ich erst einmal schnell zum Test gegangen. Einen kurzen Pieks in die Nase, kurz danach das Ergebnis: negativ! Gut, ich hab nichts anderes erwartet, dennoch wären Konsequenzen aus einem zweiten Strich recht groß gewesen. Aber ich habe hier fast das Gefühl, dass das gar niemand will. Immerhin reisen ja alle mit negativem PCR an und hier in Usbekistan scheint es gar kein Corona zu geben.
Als ich zu halb 10 ein Taxi zum Hotel Lotte bestellte, schien es mir, dass das Lotte wie ein Mysterium über allen Hotels steht. Habe auch gleich das größte und teuerste Taxi bestellt bekommen. 15.000 Som – nicht mal ganz 1,50 €.
Ich war ja verblüfft, das Lotte ist genau im Rücken der Oper und ich war gestern schon dort. Hab es nur nicht wahrgenommen, obwohl es durchaus ein prächtiger Bau ist und auch innen einen edlen Charme hat.
Wir zogen von dort aus los und mussten bis zum Timur-Platz. Am Hotel Uzbekistan ging die Tour los. Wir hatten jedoch Zeit und bummelten auch noch durch so manches Geschäft. Villeroy und Boch ist auch hier fast unerschwinglich. Ein kleines Mokkatässchen kostet 50 Euro. Für uns könnte man ja meinen, dass man es sich leisten könne, aber die Usbeken sicher kaum. Das Lohnniveau ist einfach zu niedrig. Ich wundere mich da schon immer, wieviele neue schicke Wagen auf der Straße rumfahren, am meisten sieht man hier Chevrolets.
Das Autofahren ist hier übrigens eine echte Herausforderung. Egal wie die Spuren gekennzeichnet sind, es drängeln sich ständig Autos dazwischen. Hier wird mit unglaublicher Konzentration gefahren und mit einer enormen Rücksichtnahme. Auch bei den Ampeln halten die Fahrer sehr korrekt an. Die grüne Ampel blinkt und die Fahrer stehen. Bei Gelb hab ich bisher noch fast Keinen fahren gesehen. Außer heute, da schoss noch ein Raser im allerletzten Moment über die Ampel.
Wir waren gegen halb 11 am Bus und somit die ersten. Natürlich sicherten wir uns schon mal das Erst-Einstiegsrecht 😉 und platzierten uns selbstverständlich in der oberen ersten Reihe. Damit war das Fotografieren gesichert.
Zunächst fuhren wir eine Ehrenrunde um den Timur-Platz und dann gings weiter raus. Hier ein paar Impressionen von der Stadt.
Beeindruckt hat mich der Fensehturm. Das wird sicher nocih einmal ein Ziel für mich sein, dass ich im Laufe der nächsten neunTage noch einmal dorthin fahre und auf den Fernsehturm hoch fahre.
Dann kam unser erster Stopp am Memorial für die Gefallenen für die Freiheit ihres Landes
Unsere Fahrt ging weiter zur „kleinen Moschee“ Mosque of Minor.
Diese Moschee erstrahlt in weißem Marmor und ist ein Symbol islamischer Baukunst. In der Gebetshalle finden Gläubige eine prächtige Gebetsnische, die Richtung Mekka ausgerichtet ist. Wir durften tatsächlich in diesen Gebetsraum hineingehen, allerdings nur mit einem entsprechenden Umhang.
Die Moschee ist von einer schönen Parkanlage mit Springbrunnen, der abends sogar beleuchtet ist, umgeben. Zur Anlage gehört auch ein Friedhof.
Wir fuhren weiter und kamen an einem Riesenrad vorbei.
Der Hazrati Imam Komplex ist das religiöse Zentrum Taschkents und besteht aus mehreren Gebäuden. Die imposante Anlage besteht aus mehreren Schulen, Moscheen, Mausoleen und dem Hochschulgebäude.
Die Gebäude sind im Laufe der Jahre rings um das Mausoleum von Kaffall Schaschi entstanden. Schaschi war der erste Imam Taschkents. In einem moderneren Gebäude ist die islamische Hochschule untergebracht, zum Komplex gehören auch die Moscheen Khasts Imam und Hazrati Imam, daneben noch die Muyi Muborak Schule und die Berek Chan Schule.
Eine Kindergruppe auf Schulausflug. Sie waren mit in unserem Bus, waren aber ausgesprochen freundlich, freuten sich, dass sie uns in englisch ansprechen konnten und wir lernten das eine oder andere Wort voneinander. Eine begleitende Mama ist beim Fernsehen und wird zur Opening Ceremony der WM kommen, um zu berichten.
Im Innenbereich habe ich keine Fotos gemacht. Zum Leidwesen der gläubigen Bevölkerung hatte es sich durchgesetzt, dass der Innenbereich zum Souvenirverkauf in vielen kleinen Geschäften genutzt wird.
In der Madrasa Muyi Muborak wird der weltberühmte Koran des Kalifen Osman aufbewahrt. Dieses Original stammt aus dem 7. Jahrhundert, weltweit sind nur sechs Exemplare vorhanden.
Dies war unser letzter Stopp. Danach fuhren wir noch an vielen schönen Gebäuden und Plätzen vorbei. Davon hier noch ein paar Eindrücke.
Unsere Fahrt endete nach reichlich eineinhalb Stunden wieder am Timur-Platz am Hotel Uzbekistan. Danach suchten wir uns ein Restaurant, wir hatten Hunger. Wir landeten in einem Art Restaurant, sehr schick, viel Kunst und etwas Besonders.
Die usbekische Speisekarte konnten wir gar nicht lesen – außer Pasta. Also gab es Pasta Carbonara – sehr lecker!
Für ein Käffchen zogen wir dann aber doch noch einmal weiter und saßen direkt am Springbrunnen. Da verfolgten wir auch die Auslosung der WM und diskutierten über die Chancen unserer Athleten.
Zurück am Hotel Lotte erstrahlte das Opernhaus in der Abendsonne und der wunderschöne Springbrunnen gab dem Ganzen noch eine besondere Note.
Ich ließ mir durch das Hotel ein Taxi „nach Hause“ bestellen. Natürlich gabs wieder das größte und teuerste Auto. Diesmal löhnte ich teure 22.000 Som – 2,20 €.
Ich hatte in den letzten Tagen immer mal die Dekoration an den Straßenlaternen fotografiert. Hier eine kleine Auswahl:
Heute hatte ich mir vorgenommen, im Hotel zu essen – so wie mein Essen eben auch bezahlt wurde. Aber es war niemand anderes da. Sie schlugen mir vor, dass ich mir mein Essen aufs Zimmer bringen lassen könne. Das machen die Japaner auch immer so. Gut. Dann eben einmal auf diese Weise.
Danach telefonierte ich noch, um Wertungen für die WM zu bekommen und bereitete einen Beitrag zur Auslosung und zur beginnenden WM vor. Und natürlich bearbeitete ich hier den Blog. Heute muss ich etwas früher ins Bett. Habe mich morgen 8:45 Uhr zum Frühstück verabredet und wir wollen halb 10 zur Halle fahren.